Umgestaltung des Technikunterrichts an den Mittelschulen in Erlangen

 

Neue aktive, attraktive Unterrichtskonzepte für die Fächerkombination Physik/Chemie/Biologie und den gewerblich-technischen Bereich

Seit dem Schuljahr 2012/13 führen wir in Kooperation mit der Bürgerstiftung Erlangen und der Siemens AG das fächerübergreifende Projekt "HochSpannung - Abenteuer Technik" durch. Hierfür besuchen wir alle 7. Klassen der Erlanger Mittelschulen. In jeweils 20 Schulstunden bauen die Schüler_innen jede_r für sich ein elektronisches Gerät, auf welches sich die Klasse in einer demokratischen Abstimmung vorher geeinigt hat.

 


 

Ergebnisse nach Ablauf der Modellphase:

  • Bekämpfung des Fachkräftemangels

Mit unserem innovativen und aktiven Angebot schaffen wir es in Erlangen nachhaltig den Kindern und Jugendlichen die Scheu vor Naturwissenschaft und Technik zu nehmen und sie für diese Thematik zu begeistern – so sind technische Berufe auf diese Weise attraktiver geworden und dem Fachkräftemangel im handwerklichen und technischen Berufsfeld entgegengewirkt.

Aktuell (09/19): Die Siemens AG hat 12 Absolventinnen und Absolventen der Mittelschulen Erlangen in Ausbildung übernommen!

  • gestiegenes Interesse am technischen Bereich

Das Wahlverhalten der Schüler_innen, v.a. auch der Mädchen hat sich verändert: Es wählen bedeutend mehr Jugendliche den technischen Zweig ab der 8. Klasse. Aber auch an den Schulen hat sich einiges getan. Es wurden neue Werkzeuge angeschafft und die Unterrichtsinhalte orientieren sich nun mehr an der Lebenswelt der jeweiligen Schüler_innen. Dies alles führt zu mehr Motivation auf beiden Seiten.

  • gestiegenes Selbstbewusstsein

Zu Beginn des Projektes teilen uns die Schüler_innen in fast allen Klassen mit, dass sie ein so schwieriges und komplexes Unterfangen nicht schaffen können, da sie ja nur auf der Mittelschule seien.

Am Ende sind sie stolz, haben gelernt, dass sie mehr können als sie selbst glauben und ihnen eingeredet wird und sehen sich so in einem ganz neuen Licht.

  • Beitrag zur Gleichberechtigung

Vor dem Projekt befragen wir die Schüler_innen zu ihrem Interesse an technischen Inhalten. Nach der Durchführung müssen sie erneut einen Fragebogen ausfüllen, so dass wir die Veränderungen sichtbar machen können. Eine Frage, die bei beiden Bögen dabei ist, ist folgende: "Sind Mädchen in technischen Dingen genauso begabt wie Jungs?"

Vor dem Projekt haben wir eine Zustimmung von ca. 20%, danach sind es um die 80%!

Sowohl die Jungen als auch die Mädchen werden in den 20 Schulstunden eines besseren belehrt!

  • Veränderungen an den Schulen

In unseren Projekten sind die Lehrkräfte anwesend. So haben sie die Möglichkeit ihre Klasse in einem anderen Zusammenhang zu erleben. Außerdem geben wir Anregungen, wie die vielfältigen und komplexen Inhalte in anderen Fächern aufgegriffen werden können und somit von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und nachhaltig untersucht und begriffen werden können. Hierfür ist es notwendig, die Einzelkämpfer_innen dafür zu sensibiliseren, dass sie nicht alleine sind und dass sie sich mit ihren Kolleg_innen absprechen können.

Desweiteren erhalten die Lehrkräfte Anregungen für eine Umstrukturierung des Unterrichts. Die Motivation und Begeisterung der Schüler_innen zeigt, dass es sich lohnt, die Inhalte an deren Interessen auszurichten.

Das bis vor Kurzem recht stiefmütterlich behandelte Fach "Technik" erlebt einen neuen Aufschwung. Zum einen haben sich die Schüler_innenzahlen verändert, zum anderen sind die Lehrkräfte bemüht die Ausstattung zu verbessern und die Inhalte zu aktualisieren.

Uns fällt eine positive Veränderung an den 2 Erlanger Mittelschulen auf, die das gesamte Schulklima betrifft und freuen uns jedes Jahr aus Neue mit ihnen zu arbeiten!

HochSpannung soll nun auf unbestimmte Zeit fortgesetzt und weiterentwickelt werden.

Als ausgearbeitetes und erprobtes Konzept können wir es nun auch anderen Schulen zur Verfügung stellen.

 

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